Meine erste Schulwoche


Nach einer Woche des Wartens war dann mein erster Schultag gekommen. Ich war schon ein bisschen nervös, aber es ging noch. Mein Gastvater und ich fuhren gemeinsam zur Schule, weil wir einen Termin hatten, mit einer der Mitarbeiter. Mit ihm zusammen haben wir über meine Fächerwahl geredet. Ich habe drei Pflichtfächer, Norwegisch, Geschichte und Sport. Dann musste ich mir noch eine Sprache aussuchen, ich habe mich für Deutsch entschieden und hatte noch vier weitere Fächer, die ich wählen konnte. Ich habe mich noch für Mathe, Biologie, Chemie und Geowissenschaften entschieden. Ich hatte ziemliche Freiheit bei meiner Fächerwahl, weil ich mich dazu entschieden habe, dass Schuljahr in Deutschland zu wiederholen. Ich hätte bestimmte Fächer wählen müssen, wenn ich in Deutschland mit der nächsten Klasse hätte weitermachen wollen und habe mich dagegen entschieden. Nachdem ich meinen Stundenplan erhalten habe, wurde mir die Schule gezeigt, ich habe meine Bücher bekommen und dann ging ich zu meiner ersten Unterrichtsstunde. Es war Mathe. Ich wurde dem Lehrer vorgestellt und dann der Klasse. Dort habe ich mich neben zwei Mädchen gesetzt, die auch in meiner Klasse sind. Es war ziemlich lustig, denn mein Mathelehrer kann nicht gut Englisch sprechen, weswegen wir die ganze Zeit lachen mussten. Nach Mathe war dann Lunch, bevor es weiter zu einer Stunde Bio ging. Dort war es sehr schwer dem Lehrer zu folgen, aber das wird besser. Nach der Biostunde hatte ich Geo, dort wurde ich neben ein Mädchen gesetzt, mit dem ich mich ziemlich gut verstanden habe, was mich ein bisschen beruhigt hat, denn vorher wurde ich eher distanziert gemustert. Meine Lehrerin ist mega nett und gibt sich echt Mühe, dass ich allem folgen kann.

Da der Tag ganz gut verlaufen ist, freute ich mich schon riesig auf den nächsten. Es ist schon etwas hart, Anschluss zu finden, aber mit jedem Tag wurde es besser und ich lernte immer mehr neue Leute kennen. Am Dienstag hatte ich erst um 10 Uhr meine erste Stunde, was eigentlich ziemlich cool ist, nur nützt mir das nicht so viel, weil mein Zug schon um 8:30 Uhr geht. Ich hatte in der ersten Stunde Deutsch und ich habe tatsächlich noch etwas gelernt, zwar nichts über die deutsche Sprache, aber wir behandeln verschiedene Themen über den deutschsprachigen Raum. Nach der Mittagspause hatte ich dann Geo, weswegen ich mit dem Mädchen, dass ich in diesem Fach kennengelernt habe und ihren Freunden die Pause zusammen verbracht habe. Nach dieser Stunde hatte ich das erste Mal Chemie und ich verstehe in diesem Fach recht viel, weil es sich um ziemlich ähnliche Begriffe handelt. In diesem Fach habe ich supernette Leute kennengelernt, mit denen ich in den Pflichtfächern in dieselbe Klasse gehe. Auch Mittwoch habe ich aufgrund von Gruppenarbeiten wieder neue Leute kennengelernt, was ziemlich cool ist, so habe ich in jedem Kurs eine Gruppe an Leuten, die ich kenne. Am Donnerstag war dann mein erster Tag in meiner Klasse und alle sind supernett. Ich verstehe mich mit einigen echt gut und zwar sind die Jungs noch etwas distanziert, kommen aber trotzdem sympathisch rüber. Das dauert bestimmt einfach nur ein bisschen. In der ersten Stunde hatte ich das erste Mal Sport und es ist schon komplett anders als ich es aus Deutschland kenne. Erstmal habe ich ein Buch für den Sportunterricht bekommen, was ich schon ziemlich komisch fand, aber in dem Fach geht es bei der Bewertung ein bisschen anders zu, als in Deutschland. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll man immer sein bestes geben und einfach mitmachen, es versuchen. Und dann gibt es noch Teste, über die Themen aus dem Buch. Zudem haben wir nur eine Stunde Sport gemacht, bevor wir dann in einen Klassenraum gegangen sind, um dort noch in Sporttheorie, darunter Trainingsmethoden etc., unterrichtet zu werden. Welches System besser ist, kann ich noch nicht sagen, aber es ist auf jeden Fall eine Möglichkeit für die etwas unsportlicheren Personen trotzdem gute Noten in dem Fach zu erreichen. Nach dem Sport duschen die meisten, was für mich ziemlich komisch war, aber es machen auch nicht alle, je nachdem wie stark man schwitzt. Aber ich habe in Deutschland nie nach dem Sportunterricht geduscht, da auch gar keine Zeit dafür blieb.

Der restliche Tag ging ziemlich entspannt weiter. Nach der Schule habe ich dann meine lokale Koordinatorin kennengelernt und mich einfach ein bisschen mit ihr über alles unterhalten. Ich habe sie auf Anhieb sympathisch und offen gefunden, was mir ziemlich wichtig war, denn sie ist für dieses Jahr meine erste Ansprechperson nach meiner Gastfamilie. Am Freitag war ich mit meinem Biologiekurs auf einer Exkursion um Pflanzen und Tiere in einem bestimmten Gebiet zu untersuchen. Es war einfach nur kalt, denn wir waren direkt an der Nordseeküste, was dazu führte, dass es ziemlich windig war. Und der Wind war eisig. In dem Moment dachte ich nur, willkommen in Norwegen…

Das schlimme war einfach, dass die Tage davor bis zu 30° Celsius waren und am Freitag nur noch 15. Ich denke das war einfach das schlimme, also der Temperaturunterschied.

Das war eine sehr ereignisreiche erste Woche, mit vielen neuen Eindrücken, weswegen ich nach Freitag ziemlich müde war. Doch ich war auch glücklich, dass diese Woche so gut verlaufen ist.

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